Die Redensart „Stadtluft macht frei“ war lange Zeit Ausdruck der vagen Hoffnung auf ein gutes Leben hinter mächtigen Steinmauern und unter dem Schutz eines selbstbewussten Stadtrates.
Doch wie sah das Leben der Menschen in einer Stadt wirklich aus? Das Seminar will am Beispiel der reichen bau- und kulturgeschichtlichen Zeugnisse in Naumburg dem Alltag städtischen Lebens im Mittelalter und der Frühen Neuzeit nachgehen. Einführungen zu Themen der allgemeinen Stadtgeschichte sollen durch Exkursionen an verschiedene Orte in der Naumburger Altstadt veranschaulicht werden.
Seminarleiter: Domstiftsarchivar Matthias Ludwig, ist seit Eröffnung der KulturAkademie Naumburg im Jahr 2014 als Kursleiter tätig. Die Seminarbesucher sind seitdem durchweg beeindruckt von seinem profunden Wissen zur Geschichte und sakralen Kunst des Mittelalters. Viel gelobt wird auch seine Fähigkeit, den zu vermittelnden Stoff sowohl für Kenner als auch für Laien gut verständlich zu interpretieren.
Preis: 295,- Euro inkl. Mittagsimbiss & Exkursionen
Das eigene Leben als Grundlage des Schreibens
Jeder Mensch ist unendlich reich an Erfahrungen, die sich im Gedächtnis ablagern. Deshalb liefert das eigene Leben das erste und beste Material für das Schreiben. Nicht umsonst heißt es: „Das Leben schreibt die besten Geschichten“. Allein: Das Leben schreibt eben nicht, das müssen wir selbst in die Hand nehmen. Doch wie lässt sich das eigene Leben erzählen? Wie verwandelt es sich in Geschichten, die anschaulich und lebendig klingen, so dass uns andere gerne zuhören oder die Geschichten gerne lesen? Im Schreibatelier unternehmen wir erste Schritte dahin. Wir lernen, worauf es beim Erzählen zu achten gilt und welche sprachlichen Mittel eingesetzt werden können. Wir probieren aus, wie man einen Ort beschreibt, Figuren sprechen lässt, den Zeitrhythmus wechselt und einen dramaturgischen Bogen spannt. Zuletzt lesen wir uns die eigenen Texte vor, um sie gemeinsam zu besprechen. Ziel ist es, eine Grundlage zu schaffen, um Lebenserinnerungen festzuhalten und für andere erlebbar zu machen.
Seminarleitung: Dr. Catarina Caetano da Rosa, Dr. Peter Braun
Preis: 295,- Euro inkl. Mittagsimbiss & Exkursionen
Die mittelalterlichen Klosteranlagen der Region sind herausragende Zeugnisse der mittelalterlichen Hochkultur. Deren Erbauer schufen eine einzigartige Kulturlandschaft, die bis heute erhalten ist. Mönche brachten den Wein in die Region, bauten neben Kirchen auch Profanbauten wie Mühlen und Wasserwege und sicherten sich damit ihren Lebensunterhalt. Und auch heute noch sind die Besucher begeistert und berührt von der besonderen Ausstrahlung dieser außergewöhnlichen Orte.
Seminarleiter: Der Archäologe Dr. Helge Jarecki hat über lange Zeit umfangreiche archäologische Grabungen auf dem Gelände des ehemaligen Zisterzienserklosters Schulpforte geleitet und war mehrere Jahre auf der ICE-Strecke Erfurt-Halle/Leipzig tätig. Er wirkte mit an einer ständigen Ausstellung zur Geschichte des Klosters Schulpforte. Bereits seit dem Start im Jahr 2014 fasziniert er mit seinen Seminaren die Gäste der KulturAkademie Naumburg.
Preis: 295,- Euro inkl. Mittagsimbiss & Exkursionen
Die Salzgewinnung hat die Entwicklung der Saale-Unstrut-Region maßgeblich beeinflusst.
Erfahren Sie nicht nur mehr über chemische und geologische Grundlagen von Salzen und ihrer Bedeutung als Lebens- und Düngemittel. Blicken Sie zurück bis in die Bronzezeit, auf die Salzverwendung und -gewinnung, welche sich erst in der frühen Neuzeit mit der Gradiertechnik grundlegend änderte. Entdecken Sie technische Denkmäler wie Gradierwerke, Schleusen und den Floßgraben und erfahren Sie, wie eng verwoben namhafte Personen, wie der sächsische Kurfürst aber auch Borlach und Novalis, mit der Salzgewinnung waren. Exkursionen und Wanderungen zu geologisch und historisch bedeutenden Orten runden das Programm ab.
Besucht werden die salinetechnische Anlagen in Bad Kösen, um den Zusammenhang zwischen Produktion und Nutzungsänderung bis hin zum Kurbetrieb zu verdeutlichen.
Mit der Burgenlandbahn geht es bis nach Wangen bei Nebra. Ab hier führt die Route zu Fuß zum Schacht Wangen. Thematisiert wird der „Goldrausch“ des späten 19. Jahrhunderts und die Konsolidierung ab den 1920er Jahren im zentralen Abbau, dem späteren Kalibergwerk „Heinrich Rau“ in Roßleben. Über die Reste der Anlagen in Großwangen (Seilbahn) geht es mit vielen Querverweisen zur alten Kulturlandschaft wie Steinbrüchen, Schleusen, Kaiserpfalz und Kloster Memleben und dem Fundort der Himmelsscheibe von Nebra nach Wendelstein, wo eines der unterirdischen Salzlager fast obertägig ansteht (Zechstein, Werra-Anhydrit, Rückstandshalde). Über den Ziegelrodaer Forst geht es am Mittelberg vorbei zurück bis zum ehemaligen Verwaltungsgebäude, dem heutigen Hotel Waldschlösschen.
Geplant ist auch der Blick zur Weißen Elster, um den Floßgraben und seine 500-jährige Geschichte näher zu erleben. Zwischen Crossen in Thüringen und der Mühle Wetterzeube ist er noch wasserführend. Aktuell wird diskutiert, den bis zu 90 Kilometer langen Kunstgraben wieder gesamt mit Wasser zu bespannen. Ein aktuelles Thema mit vielen Für- und Wiedersprüchen in einer vielfältigen und von unterschiedlichsten Interessen überlagerten Wirtschafts- wie Erholungsregion.
Seminarleiter: Geologe Dr. Matthias Henniger, Leiter des Geo-Naturparks Saale-Unstrut-Triasland und bereits langjähriger Referent der KULTUR AKADEMIE.
Preis: 295,- Euro inkl. Mittagsimbiss & Exkursionen
Dieses Seminar verführt Sie mit allen Sinnen und zieht Sie in den Bann der Wein- und Kultur-Landschaft Saale-Unstrut. Weinbau brachten die Zisterziensermönchen vor rund 1.000 Jahren in die Region. Auch heute noch wachsen Reben auf den historischen Lagen, aus denen zum Beispiel das Landesweingut Kloster Pforta und das Weingut Prof. Wartenberg hervorragende Weine keltert.
Weinverkostungen auf beiden Weingütern, der Blick in deren Keller, geführte Wanderungen durch die Weinberge, Führungen im Kloster Pforta sowie ein breiter Einblick in die 1000-jährige Geschichte des Weinbaus von den Zisterziensern bis heute machen dieses Seminar zu einem besonderen Erlebnis.
Seminarleiterin: Weinerlebnisbegleiterin und Gästeführerin Iris Hölzer & VdP Winzer Matthias Hey
Preis: 295,- Euro inkl. Mittagsimbiss & Exkursionen
Dem Leben und Werk eines der größten Philosophen, Friedrich Nietzsche (1844 bis 1900), ist dieses Seminar gewidmet. Ausgehend vom biografischen Hintergrund Nietzsches führt das Seminar in dessen Denken ein. Es wechseln Vorlesungen zur Entwicklung seines Philosophierens mit Seminaren, in denen Texte aus verschiedenen Schaffensperioden diskutiert werden. Ergänzt wird das Programm durch eine Exkursion.
Seminarleiter: Kaum jemand kennt sich so gut aus mit dem Leben und Werk von Friedrich Nietzsche wie der Philosoph und Kulturwissenschaftler Dr. Ralf Eichberg. Er ist ein international anerkannter Nietzsche-Experte und Autor. Eichberg leitet das Nietzsche-Dokumentarzentrum in Naumburg. Er ist verantwortlich für die jährlich stattfindende Internationale Tagung der Nietzsche-Gesellschaft, die ihren Sitz im Nietzsche-Dokumentationszentrum Naumburg hat. Dr. Eichbergs Seminare sind seit Jahren ausgebucht und inzwischen bietet er auf Wunsch der Gäste auch Aufbauseminare zum Thema an, die jeweils im März stattfinden.
Preis: 265,- Euro inkl. Mittagsimbiss & Exkursionen
Die Kunst des Bildhauens steht im Mittelpunkt dieses Seminars. Die Gäste lernen, den Werkstoff Sandstein mit Hammer und Meißel zu bearbeiten. Das erfolgt in unmittelbarer Nähe des UNESCO-Welterbe Naumburger Dom mit seinen weltberühmten Stifterfiguren. Die inspirierende Umgebung bietet für Anfänger und Fortgeschrittene eine ideale Grundlage für kreatives Arbeiten. Dieses Seminar findet im historischen Haus der Kirche direkt am Naumburg Dom statt.
Seminarleiter: Steinbildhauer Jan Sedlacek
Preis: 295,- Euro inkl. Mittagsimbiss & Material
Mitteldeutschland ist reich an romanischen Dorfkirchen, auch die Landschaft zwischen Bad Kösen, Goseck, Freyburg und Naumburg. Beinahe jeder Besuch einer solchen Kirche lockt zu einer eingehenden Beschäftigung mit ihrer Baugeschichte, die zumeist sehr viel über bauliche Veränderungen und Gestaltungsabsichten der Bauherren aussagt. Veränderungen am Bau und der Ausstattung waren liturgischen Notwendigkeiten, baulichen „Moden“ und Zerstörungen durch Kriege geschuldet. Nach einer Einführung ins Thema besichtigen Sie mehrere Kirchen im Umkreis von Naumburg. Darüber hinaus führt die Exkursion auch zur Doppelkapelle auf Schloss Neuenburg und der Freyburger Stadtkirche St. Marien.
Besucht werden die Dorfkirchen in Balgstädt, Flemmingen, Großwilsdorf, Pödelist und Weischütz, die jeweils eine spezifische Baugeschichte haben. In einigen Orten wird auch auf die dörfliche Struktur der Rundlinge eingegangen. Obwohl mit einer Christianisierung schon seit dem 9., teilweise sogar schon dem späten 8. Jahrhundert zu rechnen ist, sind bisher noch keine Kirchengebäude vor etwa 1100 bekannt geworden. Die frühen Kirchen waren gewiss in Holz errichtet, wie gelegentlich bei Ausgrabungen festgestellt werden konnte. Die romanischen Kirchen entstanden im 12. und 13. Jahrhundert; frühgotische Kirchen sind seltener.
Der Burgenlandkreis besitzt auch einen reichen Bestand an mittelalterlichen Burgen und Burgruinen. Weit über die regionalen Grenzen hinaus sind Burgen wie Eckartsburg, Rudelsburg, Saaleck, Schönburg und Neuenburg bekannte und beliebte Ausflugsziele und engstens verbunden mit frühen romantischen Bestrebungen um die Wahrung der „vaterländischen Alterthümer“. Franz Kugler verfasste im Jahre 1826 auf der Rudelsburg das bekannte Gedicht „An der Saale hellem Strande stehen Burgen stolz und kühn“. Nach beinahe zweihundert Jahren und einer intensiven Forschung durch Baugeschichte, Archäologie und Kunstgeschichte ist unser Kenntnisstand deutlich besser geworden.
Auf einem Bergsporn in einer reizvollen Landschaft, die gern auch als „Toskana des Nordens“ gepriesen wird, hoch über der Unstrut und dem Städtchen Freyburg gelegen, zeigt sich die größte Burg der Thüringer Landgrafen dem entgegenkommenden Besucher in all ihrer Mächtigkeit einerseits als ein Schloss der Neuzeit, andererseits als eine dem hohen Mittelalter entstammende Burg. Nach den intensiven bauarchäologischen, bauhistorischen und archivalischen Forschungen der letzten 35 Jahre darf die Neuenburg zu den am intensivsten untersuchten hochmittelalterlichen Burgen Mitteldeutschlands und darüber hinaus gerechnet werden. Ihre Doppelkapelle mit ihrer höfischen Pracht ist ein charakterisierender Gegensatz zu Dorfkirchen. Dazwischen steht die ebenfalls von den Landgrafen initiierte Freyburger Stadtkirche St. Marien.
Seminarleiter: Reinhard Schmitt ist Denkmalpfleger und Bauhistoriker. Er war von 1990 bis 2016 in leitenden Positionen am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt tätig. Von ihm liegen zahlreiche Veröffentlichungen zu Burgen und Schlössern sowie zu Klöstern und Kirchen vor allem in Sachsen-Anhalt vor.
Schmitt ist langjähriges Vorstandsmitglied der Landesgruppe Sachsen-Anhalt der Deutschen Burgenvereinigung und als verantwortlicher Redakteur an der Herausgabe der Reihe „Burgen und Schlösser in Sachsen-Anhalt“ seit 1992 tätig. Zudem hat er zahlreiche Artikel und Inventare zu Kleindenkmalen in Sachsen-Anhalt veröffentlicht. Schmitt ist seit 2013 Mitglied der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt.
Preis: 295,- Euro inkl. Mittagsimbiss & Exkursionen
Die Gegend rund um Naumburg ist reich an faszinierenden Landschaften und historischen Orten. In diesem Seminar werden wir einige davon erkunden, Inspiration suchen und uns ihnen auf eine ganz besondere Weise nähern: mit den Möglichkeiten des im 15. Jahrhundert von Johannes Gutenberg geschaffenen Buchdrucks. In einer Werkstatt mit alten, noch in Blei und Holz geschnittenen Schriften und seltenen Klischees (Bildern) verbinden wir Handwerk und Kreativität und Sie schaffen unter fachkundiger Anleitung einzigartige Drucke.
Seminarleiterin: Dipl.-Ingenieurin und Pädagogin Kerstin Deike
Preis: 295,- Euro inkl. Mittagsimbiss & Exkursionen
Schon im 19. Jahrhundert war der Naumburger Dom mit den Stifterfiguren zu einem der bevorzugten Themen der Kunstgeschichte geworden, ja mehr noch, er war zum „Heiligtum der deutschen Bildhauerkunst“ geworden, so Wilhelm Pinder 1925. Seit über 100 Jahren wird in unzähligen Beiträgen der exzeptionelle Rang von Dom und den Stifterfiguren betont. Gleichzeitig spiegelt die Rezeption in aufschlußreicher Weise die Zeit: Vom deutschen Herrenmenschen bis zum traumatisierten Missetäter reichen die Deutungen der Stifterfiguren.
Der Mythos Naumburg bezog schon im 19. Jahrhundert die umgebende Landschaft ein, in der Burgenromantik, Burschenherrlichkeit und denkmalpflegerische Interessen eine Einheit bilden.
Nicht zuletzt die Besuche vieler Romantiker machen die Umgebung von Naumburg zu einem Sehnsuchtsort.
In der Person von Paul Schultze-Naumburg, in seinen Häusern und Gärten, in seinen berühmten „Kulturarbeiten“ und seiner Reformarchitektur erhielt der Mythos Naumburg in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine weite Verbreitung – auch im spektakulären „Fall“ des Architekten, Malers, Fotografen, Schriftstellers, des frühen Ökologen und Landschaftsschützers.
Auch die jüngsten Reflexe des Mythos Naumburg mit Werken der Künstler Heinrich Apel, Neo Rauch und Michael Triegel aber auch in der dänischen Architektin Dörte Mandrup sollen Beachtung finden.
Kursleiter: Der Kunsthistoriker Dr. Richard Hüttel ist ehemaliger Leiter der Sammlungen des Museums der bildenden Künste in Leipzig. Er verfasste zudem zahlreiche Ausstellungskataloge, zuletzt zu Werner Tübke und Michael Triegel mit dem Titel „Zwei Meister aus Leipzig“. Hüttel konzipierte unter anderem die große Max-Klinger-Ausstellung „Eine Liebe“ sowie zahlreiche Kabinettausstellungen zu Klinger und dessen künstlerischem Umfeld. Weil seine Seminare bei unseren Gästen so außerordentlich beliebt sind, ist Dr. Hüttel auch seit 2014 jährlich als Seminarleiter der KulturAkademie tätig.
Preis: 295,- Euro inkl. Mittagsimbiss & Exkursionen
Das Seminar widmet sich grundlegenden Fragen von Burgen und Burgenbau im Mittelalter, bezieht aber die Wandlung zum Schlossbau ab der Frühen Neuzeit und spätere Entwicklungen mit ein. An herausragenden Beispielen wie Schloss Neuenburg, Schloss Goseck, Schloss Neu-Augustusburg Weißenfels und der Burg Querfurt werden unterschiedliche Sachverhalte hinsichtlich der Lage, der Größe, der Erbauer und der Funktion der Anlagen detailliert erkundet. Die hohe Bedeutung der Schlossbauten hat erst die jüngere Forschung wieder in den Blick genommen. Ein Paradebeispiel ist Schloss Neu-Augustusburg in Weißenfels, eine der größten frühbarocken Schlossanlagen in Mitteldeutschland. In Goseck kann die Entwicklung von der Burg des 9./10. Jahrhunderts über das Benediktinerkloster des hohen Mittelalters bis zum Schloss in Renaissance, Barock und Romantik nachvollzogen werden. Auf der Neuenburg wird an der Entwicklung von der Burg zum Schloss neben geänderten Funktionsansprüchen ebenso die Bedeutung der Bauten als Herrschaftssymbole deutlich. Die beeindruckende Anlage in Querfurt zeigt die Entwicklung von einer der größten mittelalterlichen Burgen bis zum spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen Festungsausbau.
Seminarleiter: Jörg Peukert, Museumsdirektor Schloss Neuenburg & Schloss Goseck
Preis: 295,- Euro inkl. Mittagsimbiss & Exkursionen
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